Informationen über die Wahlmöglichkeiten.
Die „BA“ möchte Euch für die nächste Betriebsratswahl im April 2010 einige wichtige Hinweise zur Wahl und zum Wahlverfahren geben.
Teil I
Verehrte Belegschaft!
Die „BA“ möchte Euch für die nächste Betriebsratswahl im April 2010 einige wichtige Hinweise zur Wahl und zum Wahlverfahren geben. Die Erfahrung aus der letzten Amtsperiode hat gezeigt, dass es nötig ist Hinweise zu geben, um alte Vorurteile und Fehlinterpretationen entgegen zutreten.
Die Belegschaft muss den Betriebsrat bekommen, der auch in erster Linie Ihre Interessen vertritt, Ihre Anliegen offen an- und ausspricht.
Grundsätzlich!
Der Einfluss der Gewerkschaften im Betriebsrat ist gesetzlich nicht vorgeschrieben. (Das ist den wenigsten aus der Belegschaft bekannt)
Die beiden Vertretungsorgane Betriebsrat und Gewerkschaft sind formal völlig unabhängig voneinander!
Nicht- organisierte Mitarbeiter sind gleichberechtigt gegenüber denen, die einer Gewerkschaft angehören laut BetrVG. Aus dieser Gesetzeslage heraus sind die nicht Organisierten gleichermaßen befugt, die gesamte Belegschaft im Betriebsrat zu vertreten. Dazu sind sie auch in der Lage.
Was braucht ein tüchtiger Betriebsrat und was ist das bestreben der „BA“?
Der Betriebsrat braucht ein WIR- Gefühl und Teamarbeit.
Innere Einigkeit ohne Ausgrenzung um auch die Aufgaben eines Betriebsrats zu erfüllen. Die Aufgaben für einen örtlichen Betriebsrat sind klar umrissen. Es gibt dort keinen Platz für Grüppchen, Cliquen, Seilschaften.
Eine Einheitsmeinung soll allerdings auch nicht erzeugt werden, sondern vielmehr, dass die eigene Verantwortung des einzelnen Betriebsratsmitglieds im Vordergrund steht.
Mitgestaltung meint, dass der Betriebsrat von niemand monopolisiert, beherrscht und / oder benutzt wird.
Es darf also keine Fraktionen geben (zumindest keinen Fraktionszwang).
Die Entscheidungen im Betriebsrat sollten rein sachbezogen und durchaus mit wechselnden Mehrheiten getroffen werden.
Betrachtung der Listen- und Persönlichkeitswahl!
Die Mitglieder im Betriebsrat werden aus der Mitte der Belegschaft durch ihre Belegschaft gewählt. Dies kann über eine Listenwahl oder eine Persönlichkeitswahl stattfinden.
Was bedeutet Listenwahl?
Bei einer Listenwahl hat die Belegschaft auf die zusammengesetzten Bewerbungslisten keinen direkten Einfluss. Es sind meist Listen der Gewerkschaft oder die so genannten Unabhängigen.
Bei den unabhängigen Listen haben sich hauptsächlich nicht organisierte Mitarbeiter zusammengeschlossen.
So auch die „BA“, die sich von den Gewerkschaftslisten nicht ordnungsgemäß vertreten fühlen.
Wir, die „BA“ haben so die Hilfe zur Selbsthilfe geschaffen, stellen uns zur Wahl, zum Vorteil der gesamten Belegschaft.
Die Zusammensetzung der Listen geschieht also in den einzelnen Funktionärsgremien der Zusammengeschlossenen.
Spätestens hier sollte der Wähler schon unterscheiden können ob eine Teamfähigkeit im Betriebsrat durch die Liste unterstützt wird. Durch die Listenwahl wird der Betriebsrat häufig durch Funktionäre dominiert, welche in erster Linie ihrer Organisation dienen müssen oder sich hinter der Organisation verstecken. Der Betriebsrat ist aber das Mitbestimmungsorgan der Belegschaft in örtlichen Angelegenheiten und kein „Transportriemen“ für wen auch immer!
Die Belegschaft erweist sich selbst keinen guten Dienst, wenn eine einseitige, überwältigende Mehrheit nur einer Liste zufällt, die keinerlei Teamfähigkeit und demokratische Grundwerte beachtet, noch besitzt.
Wir mochten, das Behinderungen und Ausgrenzungen innerhalb des Betriebsrats der Vergangenheit angehören und mit vereinten Kräften die Belegschaft vertreten.
Das Kollegen wie Kollegen behandeln werden und die Belegschaft kann durch ihre Wahl, zur Verwirklichung dazu beitragen.
Hier hat die jüngste Vergangenheit genügend Beispiele aufgezeigt, dass die eben genannten Verbesserungen im Betriebsrat dringend erforderlich sind.
In einem Team zu arbeiten hat Priorität im Betriebsrat. Gibt den Listen die Chance, die das von ihrer Zusammensetzung her, können und wollen.
Teil II
Vor- und Nachteile einer Persönlichkeitswahl.
Bei einer Persönlichkeitswahl gibt es eine gemeinsame Liste auf die sich dann alle Wahlbewerber eintragen müssen, es ist eine Einheitsliste. Jedoch sind die Fraktionsstrukturen organisierte und nicht organisierte Mitarbeiter auch auf einer solchen Liste zu erkennen.
Vorteile.
Nun kann die Belegschaft, jeder Wähler, frei nach seinem/ ihrem Empfinden den Kandidaten wählen, der im neuen Betriebsrat tätig werden soll. Es kann also eine sehr lange Liste sein.
In diesem Fall werden so viele Stimmen des Wählers abgegeben, wie sie für die Anzahl des Betriebsrats benötigt werden.
Jeder Wähler stellt sich so seinen Betriebsrat zusammen.
Auch die Qualifizierten von den Unqualifizierten lassen sich oberflächlich aussondern. Mitläufer und solche, die sich nur verstecken, kristallisieren sich zum Teil heraus.
Nachteile:
Werden dabei allerdings Mehrheitsverhältnisse gewählt, die frühere Seilschaften begünstigen, so kann die gut gemeinte Auswahl von einzelnen guten Kandidaten, ein Schuss nach hinten werden wenn:
- 1 die gewählten an den alten Strukturen festhalten und nicht
- teamfähig sind, nichts dazu gelernt haben.
- 2 gute Mitglieder durch Seilschaften und Cliquen „untergebuttert“
- werden.
- 3 Interessen im Vordergrund stehen, die nicht den Willen der
- Belegschaft entsprechen.
Wenn eine Wahl ein Ergebnis mit den Nachteilen bringt, dann hätte die gut gemeinte Persönlichkeitswahl ihr Ziel nicht erreicht.
Das haben wir in der Vergangenheit bereits erlebt (F. Meißmer).
Betrachtung der Persönlichkeitswahl zur Vermeidung von Nachteilen!
Ein Kandidat der viele Stimmen auf sich vereint braucht auch Mitstreiter, damit er die Erwartung der Wähler im Betriebsrat erfüllen kann.
Deshalb gilt auch hier: eine ausgewogene Mischung von organisierten und im gleichen Verhältnis unorganisierten Kandidaten, sollten / müssen den Betriebsrat bilden die auch das Ziel verfolgen das ein geeinter Betriebsrat ohne Fraktionsdenken entsteht. So, das ein echter Verhandlungspartner gegenüber der Geschäftsleitung geschaffen wird.
Die „BA“ besitzt alle nötigen Voraussetzungen für eine solche Aufgabe. Die Wähler müssen unser Vorhaben unterstützen.
Fazit.
Wichtig ist also ein Betriebsrat zu wählen der nur für die Belegschaft da ist und keine inneren Differenzen auf Kosten der Belegschaft ausübt.
Wir betonen ganz deutlich, wir von der „BA“ haben keiner Organisation zu dienen, nur unserer Belegschaft.
Das drückt auch die Unabhängigkeit aus und zeigt, dass wir der Aufgabe die Vertretung der Belegschaft gerecht werden.
Weiter vertreten wir die Auffassung, dass wir nicht nur die nicht- organisierten Mitarbeiter, sondern alle Mitarbeiter in diesem Betrieb vertreten.
Wir unterscheiden nicht, für uns gibt es nur Mitarbeiter in diesem Betrieb, die unsere Vertretung benötigen.
Hier gilt es auch mit einem weiteren Vorurteil aufzuräumen: Es behauptet fälschlicherweise, dass nicht- organisierte weniger kompetent und bewandert in Betriebsrats- Tätigkeiten seien als organisierte Mitarbeiter.
Das vermitteln von Wissen ist für alle Mitglieder im Betriebsrat, vom Schulungsaufwand her, identisch und gesetzlich geregelt. Die Möglichkeiten für alle Betriebsratsmitglieder sich zu bilden, sind gleich.
Gewerkschaftler haben diesbezüglich keine Sonderstellung.
Zum Wohle der Arbeitnehmer ist es deshalb umso wichtiger, dass Betriebsräte
und Gewerkschaften eng und vertrauensvoll zusammenarbeiten. Die Erfahrung zeigt, dass gerade dort, wo diese Kooperation gelebt wird, der Erfolg und die Zufriedenheit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer vorhanden ist.
Die genannten gewerkschaftlichen Rechte in der Betriebsverfassung gründen im Koalitionsgrundrecht des Grundgesetzes. Sie stehen nur Gewerkschaften zu und werden als "verfassungsfest" angesehen: Dies bedeutet, dass der einfache Gesetzgeber diese Rechte nicht aus der Betriebsverfassung streichen darf. Das Grundgesetz verlangt, dass die Gewerkschaften diese Rechte tatsächlich wahrnehmen und dass Betriebsräte auch wirklich auf den "Service" ihrer Gewerkschaft zurückgreifen können. Nicht gewerkschaftlich gebundene Betriebsräte sind deshalb gegenüber ihren in der Gewerkschaft verankerten Kolleginnen und Kollegen in deutlichem Nachteil: Sie haben keinen kompetenten und starken gewerkschaftlichen Partner im Hintergrund und können die Interessen der Beschäftigten deshalb regelmäßig auch nicht hinreichend kompetent vertreten.
Bitte auch nicht vergessen, viele Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) sind nach wie vor sehr stark von Arbeitslosigkeit und noch stärker besteht die Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes und sozialem Abstieg. Sehr wichtig für uns ist, dieses zu verhindern, dass bedeutet den "Service" der EU Gewerkschaften der IG BCE anzufordern und zu benutzen. Die tagtäglichen Herausforderungen eines zunehmend international agierenden Firma verlangen, sich stärker als bisher europäisch aufzustellen und einzusetzen. Dieses kann nur die Gewerkschaft. Die Gewerkschaften zu schwächen bedeutet die deutsche Mitbestimmung und auch die europäische zu verlieren.
MfG
Thomas Mellin
IG BCE VL Vorsitzender
Email: mtmellin@aol.com oder
www.http://igbce-vertrauensleute-dow-stade.de/news.php